Fachgesellschaft schlägt Stufenmodell in der Notfallmedizin vor
Leipzig – Eine Neuorganisation der Notfallversorgung fordert die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI). Im Augenblick sei diese chronisch unterfinanziert, sagte der Sprecher der Sektion Interdisziplinäre Notaufnahme der DIVI, Andreas Seekamp. Für die Kliniken sei die Notfallversorgung im Augenblick ein Minusgeschäft. Ein Krankenhaus erhalte pro Notfall im Durchschnitt 32 Euro, die Kosten lägen aber bei 126 Euro. „So entwickeln sich die Notfallstationen zu einer Bad Bank für die Krankenhäuser und das darf natürlich nicht sein“, sagte der Direktor der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein in Kiel.
Eine Möglichkeit sei, regionale Notfallzentren einzurichten, anstatt in Flächenstaaten mit wenig Bevölkerung wie Schleswig Holstein, Brandenburg oder Mecklenburg-Vorpommern unrentable Kliniken zu betreiben“, so Seekamp. Vorbild sei hier das Traumanetzwerk der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie.
Kleine Häuser behandeln darin leichte Verletzungen, schwere und schwerste Verletzungen kommen in größere Kliniken. „Die Transportwege sind dabei heute kein Problem mehr“, sagte der DIVI-Sektionssprecher. „Medizin muss auch wirtschaftlich sein und nicht jedes Krankenhaus braucht eine Notaufnahme“, so sein Fazit.
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