Ärzteschaft

Fachgesellschaft: Selbstinjektion von Hyaluron­säurepräparaten birgt Risiken

  • Dienstag, 22. Juni 2021
/chesterF, stock.adobe.com
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Berlin – Die Deutsche Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie (DGÄPC) warnt vor der Eigen­be­handlung mit Hyluronsäurespritzen zu Schönheitszwecken. Dies sei ein Trend, der sich im Augenblick über soziale Netzwerke verbreite, hieß es.

„Es tauchen Videos auf, die zeigen, wie Patientinnen und Patienten sich mit Spritzen oder Pens den Wirkstoff Hyaluron selbst in die Lippen und eventuell noch anderen Stellen im Gesicht injizieren. Dabei riskieren sie nicht nur optisch ein entstellendes Ergebnis, sondern auch gesundheitliche Komplikationen“, warnte Lutz Kleinschmidt, Vorstandsmitglied der Fachgesellschaft.

„Auch vermeintlich kleinere, minimalinvasive Behandlungen sind ernstzunehmende medizinische Ein­griffe, die ohne diagnostische Bewertung, fachmedizinische Beratung und Umsetzung ein hohes gesund­heitliches Risiko bergen“, betonte er.

Im Gesicht befinden sich bekanntlich viele anatomisch schwierige Stellen, an denen Blutgefäße durch die Injektion eines sogenannten Fillerstoffs leicht zugedrückt werden können. Noch gefährlicher wird es laut der DGÄPC, sollte Hyaluron versehentlich in das Innere eines Blutgefäßes injiziert werden.

„Dann verstopft das Blutgefäß und dies kann zu irreparablen Schäden führen – im oberen Gesichts­bereich sogar bis zu Blindheit auf einem Auge“, so Kleinschmidt.

Laut der DGÄPC ist zudem davon auszugehen, dass das verkaufte Medizinprodukt eventuell von minder­wertiger Qualität ist: „Seriöse Hersteller von Hyaluronsäure verkaufen in der Regel diese Produkte nicht an Laien“, betont die Fachgesellschaft.

hil

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