Fachgesellschaft sieht Risiko in exklusiven Ausschreibungen von Grippeimpfstoffen
Berlin – Die Deutsche Gesellschaft für bürgerorientiertes Versorgungsmanagement (DGbV) hat vor exklusiven Ausschreibungen von Grippeimpfstoffen durch Krankenkassen für gesetzlich Versicherte gewarnt. Solche Verträge seien zweifelhaft, wenn Aspekte einer bürger- und versichertengerechten Versorgungsqualität dabei gegenüber monetären Aspekten in den Hintergrund träten, so Klaus Meyer-Lutterloh von der DGbV.
Der Fachgesellschaft zufolge gibt es in der aktuellen Grippesaison Lieferengpässe als Folge von solchen Exklusivverträgen. In Schleswig-Holstein etwa seien die Impfraten um ein Viertel zurückgegangen. Zudem erkrankten laut DGbV in Bayern doppelt so viele Menschen an Influenza wie im benachbarten Baden-Württemberg, wo es keine Ausschreibungen gegeben hat.
Verunsicherung von Ärzten, Apothekern und Patienten seien keine guten Voraussetzungen für die Erreichung von Impfzielen, so Meyer-Lutterloh. Er forderte die Vertragspartner derartiger Ausschreibungen auf, einseitige Entscheidungen für bestimmte Grippe-Impfstoffe aus rein finanziellen Gründen zu vermeiden. Die Devise müsse sein, nicht an Impfungen zu sparen, sondern durch Impfungen Krankheitsfälle und unnötige Kosten zu vermeiden.
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