Fachgesellschaft warnt vor Engpass bei Blutkonserven

Köln – Vor gefährlichen Engpässen bei Blutkonserven im Sommer warnte heute die Deutsche Gesellschaft für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie (DGTI) anlässlich des bevorstehenden Weltblutspendetages (14. Juni).
Laut DGTI sinkt gerade in der Ferienzeit die Spendenbereitschaft – die Nachfrage in den Kliniken bleibe allerdings ungebrochen hoch. Man appelliere daher an alle gesunden Erwachsenen, jetzt Blut zu spenden.
„Blutprodukte sind nur begrenzt haltbar und lassen sich nicht auf Vorrat lagern. Das bedeutet: Jede einzelne Spende zählt, gerade in den Sommermonaten“, erklärte Kristina Hölig, Präsidentin der DGTI und Bereichsleiterin für Transfusionsmedizin am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus in Dresden.
In den Sommermonaten steige das Risiko für Unfälle: Mehr Menschen sind unterwegs, es wird häufiger Sport im Freien getrieben, und auch Freizeitunfälle nehmen zu. „Gleichzeitig führen Urlaubsreisen und Hitze dazu, dass weniger Menschen zur Spende kommen“, so Hölig. Diese Entwicklung sei zwar jedes Jahr vorhersehbar, bleibe aber trotzdem schwer auffangbar.
In den vergangenen Jahren habe es zwar Fortschritte darin gegeben, das Blutproduktemanagement anzupassen und den Einsatz von Blutprodukten zu senken – etwa durch Eigenblutentnahme vor geplanten Operationen und schonendere Operationstechniken. Aber ohne regelmäßige Blutspenden gehe es nicht, betonte Hölig.
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