Fachinformationen sollen Sterblichkeit bei Sepsis senken

Berlin – Das Aktionsbündnis Patientensicherheit (APS) hat eine Handlungsempfehlung für Ärzte und medizinisches Personal sowie eine Patienteninformation herausgegeben. Sie sollen die Früherkennung und die Behandlung von Sepsis verbessern. Hintergrund ist, dass in Deutschland jedes Jahr rund 75.000 Menschen an einer Sepsis sterben. Etwa 15.000 bis 20.000 Sepsis-Todesfälle wären APS zufolge vermeidbar.
„Eine Sepsis ist immer ein Notfall und muss als solcher behandelt werden, wie ein akuter Herzinfarkt oder akuter Schlaganfall“, erläutert Rainer Petzina vom Universitätsklinikum Schleswig-Holstein. Häufig werde die Erkrankung aber zu spät erkannt und die notwendigen Maßnahmen zu spät eingeleitet“, so der Leiter der Arbeitsgruppe Sepsis im APS.
„Auch wenn eine Sepsis manchmal schwer von anderen Erkrankungen wie einem grippalen Infekt zu unterscheiden ist, gibt es doch bestimmte Warnhinweise“, erläuterte Antje Erler von der Sepsis-Stiftung, stellvertretende Leiterin der AG Sepsis. Dazu gehörten unter anderem Fieber und Schüttelfrost, Kurzatmigkeit, Herzrasen, extremes Krankheitsgefühl und Verwirrtheit.
„Wenn mindestens zwei dieser Symptome vorhanden sind, sollten Betroffene und Angehörige an eine Sepsis denken“, so Erler. Bestätige sich der Verdacht, müsse die Behandlung sofort – möglichst innerhalb der ersten Stunde – beginnen.
Die Autoren erläutern in der Handlungsempfehlung Schritt für Schritt, wie medizinisches Personal bei der Diagnostik und Therapie einer Sepsis vorgehen sollte. Zudem enthält sie eine Kitteltaschenkarte zur Diagnose und Behandlung von Sepsis.
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