Fachkräftemangel: Pflegeverband in Thüringen setzt auf Ausbildungsumlage
Erfurt – Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) Thüringen hat eine Ausbildungsumlage vorgeschlagen, um dem Fachkräftemangel im Land entgegenzuwirken. Sie soll es möglichst vielen Betrieben erlauben, Pflegekräfte auszubilden. Hintergrund sind aktuelle Studien, nach denen die Pflegeeinrichtungen in Thüringen in den kommenden Jahren mehrere Tausend zusätzliche Fachkräfte benötigen, um ihren hohen Qualitätsstandard zu halten.
„Wir haben die Ausbildungszahlen erheblich gesteigert, wir unterstützen Umschulungen und Weiterbildungen, wir bemühen uns um ausländische Fachkräfte und betreiben Werbung für den Beruf – landauf, landab“, erklärte die Vorsitzende des bpa Thüringen, Margit Benkenstein. „Allerdings können wir es uns schlicht nicht länger leisten, dass die Pflegevergütung, ambulant wie stationär, bis zu 30 Prozent niedriger ist als in den westlichen Nachbarländern“, verwies Benkenstein. So könnten in Thüringen keine konkurrenzfähigen Gehälter gezahlt werden, um die Abwanderung zu stoppen.
Der bpa Thüringen fordert deshalb kurzfristig deutlich höhere Pflegevergütungen und Gehälter für die Beschäftigten. Gleichzeitig soll die Zulassung von Altenpflegehelferinnen zur Weiterbildung zur Fachkraft unbürokratischer laufen „Und Thüringen muss endlich das Schulgeld an privaten Altenpflegeschulen abschaffen“, sagte Benkenstein.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: