Vermischtes

Fachverbände sehen Behandlungsqualität von Allergikern gefährdet

  • Freitag, 15. April 2011

Berlin – Deutsche Allergologen haben davor gewarnt, die Behandlung allergischer Krankheiten weiter einzuschränken. „Wir appellieren nachdrücklich an die Verantwortlichen in Politik und Gesundheitsadministration, das Steuer herumzuwerfen und Allergiker nicht weiter auszugrenzen“, betonte Harald Renz von der Deutschen Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie (DGAKI).

In einer gemeinsamen Pressekonferenz kritisierten die DGAKI, die Gesellschaft für Pädiatrische Allergologie und Umweltmedizin sowie der Ärzteverband Deutscher Allergologen Entscheidungen der Gesundheitspolitik und der ärztlichen Selbstverwaltung. So würden etwa wichtige Medikamente wie Antihistaminika gegen Heuschnupfen oder Hautpflegemittel für Neurodermitis-Patienten nicht länger von den gesetzlichen Krankenkassen erstattet und allergologische Arztleistungen nicht mehr kostendeckend vergütet.

Inzwischen sei ein Punkt erreicht, an dem nicht einfach so weitergemacht werden könne, konstatierten die Verbände. Sparbemühungen träfen ohne haltbare Begründung einseitig eine Patientengruppe, die teilweise bereits resigniere.

Ein Viertel der Allergiker suche schon gar keinen Arzt mehr auf und nur zehn Prozent würden noch von einem Allergologen qualifiziert versorgt. „Das heutige System produziert viele schwer kranke Langzeitpatienten“, warnte DGKAI-Vorstand Harald Renz. Es sei an der Zeit, dass Gesundheitspolitik und Kassenärztliche Vereinigungen sich ihrer Verantwortung dafür bewusst würden.

hil

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