Fachverband Sucht fordert mehr Geld für Reha
Bonn – Der Fachverband Sucht fordert mehr Mittel für die. Die von der Bundesregierung vorgesehene Aufstockung des Reha-Budgets der Rentenversicherung ab 2017 um 100 Millionen Euro, wie es der Referentenentwurf des „Rentenversicherung-Lebensleistungsanerkennungsgesetzes“ vorsehe, werde dem steigenden Reha-Bedarf in unserer Gesellschaft nicht gerecht.
„Die Rehabilitation eröffnet wie kaum ein anderer Behandlungsansatz die Chance für eine umfassende und interdisziplinäre Behandlung chronisch kranker Menschen und deren Verbleib im Erwerbsleben“, hieß es aus dem Verband. Vor dem Hintergrund der verlängerten Lebensarbeitszeit sei die medizinische Rehabilitation eine wichtige flankierende Maßnahme, um diese politische Zielsetzung zu erreichen.
Die Effektivität der medizinischen Rehabilitation ist laut dem Fachverband für den Bereich der Abhängigkeitserkrankungen nachgewiesen. So lebten im Bereich Alkohol- / Medikamentenabhängigkeit mehr als die Hälfte der Patienten ein Jahr nach der stationären Behandlung abstinent. Auch die ambulante und ganztägig ambulante Rehabilitation sei wirksam.
Laut dem Verband leben in Deutschland rund 1,3 Millionen Alkoholabhängige, 1,4 bis 1,9 Millionen Medikamentenabhängige, 400.000 pathologische Glücksspieler, 220.000 Cannabisabhängige und weitere 175.000 Drogenabhängige. „In diesem Bereich ist mit einem Anstieg an Leistungen zu rechnen, da derzeit nur ein vergleichsweise geringer Teil abhängiger Menschen mit Rehabilitationsleistungen erreicht wird“, hieß es aus dem Verband. 2010 habe es in Deutschland 56.997 Entwöhnungsbehandlungen gegeben.
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