Fachverband veröffentlicht Empfehlungen zur Behandlung Mediensüchtiger

Bochum – Der Fachverband Mediensucht hat heute „Empfehlungen für die Behandlung von Medienabhängigkeit im deutschen Sozial- und Gesundheitssystem“ veröffentlicht. Damit möchte der Verband dazu beitragen, spezifische Versorgungsstrukturen für Medienabhängige zu etablieren. Dazu gelte es zunächst jedoch, Medienabhängigkeit als Suchterkrankung anzuerkennen.
„Wer dauernd am Tropf des Internet hängt und Computerspiele spielt, ist suchtgefährdet. Wer darüber hinaus sogar das Gefühl entwickelt, nicht mehr ohne das Internet leben zu können und Entzugserscheinungen bei Abstinenz zeigt, ist der Sucht verfallen und benötigt konkret Hilfe“, unterstrich Verbandsvorsitzender Bert te Wildt vom LWL-Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum.
Umso wichtiger sei es, Mediensucht als Krankheit anzuerkennen. Denn nur so hätten Beratungsstellen und Ambulanzen im Suchtbereich eine finanzielle und juristische Grundlage für ihre Arbeit. Darüber hinaus plädiert der Verband grundsätzlich für eine zentrale Verortung der Behandlung von Medienabhängigen im Suchthilfesystem.
Die Online-Computerspielabhängigkeit ist die weitaus häufigste Form der Internetabhängigkeit. Weitere Arten sind die Abhängigkeit von Cybersex und von virtuellen Sozialen Netzwerken.
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