Klinikärzte verbringen 44 Prozent ihrer Zeit mit Dokumentation

München – Klinikärzte verbringen rund 44 Prozent ihrer Arbeitszeit mit Dokumentationen und bürokratischen Aufgaben, das Pflegepersonal rund 36 Prozent. Das entspricht für Ärzte vier Stunden pro Tag, die für die Arbeit mit den Patienten nicht zur Verfügung stehen. So berichtet es das IT-Unternehmen Nuance Healthcare auf der Basis einer Erhebung in deutschen Akutkrankenhäusern. Insgesamt nahmen laut dem Unternehmen rund 120 Ärzte und 109 Pflegekräfte unterschiedlicher Abteilungen aus über 180 Krankenhäusern an dieser Befragung teil. Sie lief von August 2014 bis Februar 2015.
„Alle Befragten unterschätzten den tatsächlichen Dokumentationsaufwand. Der Gesamtaufwand für die Dokumentation beträgt im ärztlichen Dienst vier Stunden. Für Chefärzte ist die zeitliche Belastung mit 5,5 Stunden am höchsten. Der Pflegedienst benötigt täglich knapp drei Stunden zur Dokumentation“, berichtet das Unternehmen über seine Ergebnisse. Schichtwechselübergabe und Patientendatensuche dauerten jeweils länger als 20 Minuten.
Die Zeit fehlt nicht nur für die direkte Arbeit mit den Patienten, sondern ist auch teuer: Für ein 450-Betten-Haus kommt das Unternehmen auf Kosten für die Dokumentation von 21 Prozent der Personalkosten für den ärztlichen und den Pflegedienst.
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