Vermischtes

Fallzahlen von Mpox gestiegen, Experten gelassen

  • Montag, 19. Mai 2025
/YongHwee, stock.adobe.com
/YongHwee, stock.adobe.com

Berlin – In Deutschland sind in den vergangenen Wochen und Monaten wieder vermehrt Infektionen mit dem Mpoxvirus aufgetreten. Trotzdem bleibt das Robert-Koch-Institut (RKI) bislang gelassen.

„Insgesamt finden wir aktuell das Infektionsgeschehen nicht überraschend“, sagte RKI-Infektions-Experte Klaus Jansen. „Im Vergleich zu dem großen Ausbruchsgeschehen im Jahr 2022 bewegen wir uns immer noch auf deutlich niedrigerem Niveau.“

Insgesamt wurden dem RKI in diesem Jahr (Stand: 12. Mai) bislang 232 Infektionen mit Mpox gemeldet. Damit nähert sich die Zahl der Fälle in diesem Jahr schon der Gesamtzahl aus dem vergangenen Jahr an: 2024 wurden insgesamt 275 Fälle gemeldet. Von dem Niveau des großen Ausbruchs im Jahr 2022 sind die Fallzahlen jedoch weit entfernt: Damals wurden 3.672 Fälle gezählt.

Mpox wird durch engen Körperkontakt übertragen, vor allem beim Sex. Das Virus löst vor allem Hautausschlag aus, aber auch Fieber und Muskelschmerzen. Bestimmten Personengruppen in Deutschland wird eine Impfung gegen Mpox empfohlen. Dazu zählen unter anderem Männer, die Sex mit Männern haben und häufig den Partner wechseln. Für eine Grundimmunisierung sind zwei Dosen erforderlich.

„Leichtere Anstiege und Abfälle von Infektionen, wie wir sie regional in den letzten Monaten gesehen haben, sind zu erwarten, da Mpox immer wieder in sexuellen Netzwerken auftreten kann, bei denen die Immunität geringer ausgeprägt ist und in denen es dann zu einigen Infektionen kommen kann, die dann auch wieder zurückgehen“, erklärte Jansen. „Daher kommt der Impfung als sehr gutem Präventionsinstrument eine hohe Bedeutung zu.“

Das RKI sieht bislang keine Anzeichen dafür, dass sich Infektionen über diese Risikogruppen hinaus verbreiten. „Fälle bei Frauen oder Kindern gab es in Deutschland bisher nur ganz, ganz wenige, das waren vorwiegend Sekundärfälle im engeren sozialen Umfeld oder in der Familie“, sagte Jansen. Es sei bislang auch keine Häufung unter Reiserückkehrern zu erkennen.

Beobachter behalten allerdings die beginnende Festivalsaison als möglichen Risikofaktor im Blick. Im vergangenen Jahr habe man jedoch um Ereignisse wie etwa den Christopher Street Day keine starke Häufung von Infektionen feststellen können, so Experte Jansen.

dpa

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung