Fast 60 Prozent der Bayern zur Organspende bereit
München – 58 Prozent der Bayern sind grundsätzlich zu einer Organspende bereit, rund ein Viertel lehnt ab, dass man ihnen im Falle ihres Todes Organe entnimmt. 16 Prozent sind unentschlossen. Das berichtet das bayerische Gesundheitsministerium nach einer repräsentativen Umfrage. Sie ergab auch, dass nur jeder dritte Bayer einen Organspende-Ausweis besitzt. „Vor allem junge Menschen haben bei dem Thema Organspende noch Informationsdefizite. Es geht nun darum, verstärkt Vorurteile und Ängste abzubauen“, sagte Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU).
Laut der Umfrage hat die Kampagne „Herzensangelegenheit“ des Bayerischen Gesundheitsministeriums zu einem ersten Erfolg geführt: Die Zahl der ausgefüllten Spenderausweise stieg danach von 30 auf 35 Prozent. Der Bundesdurchschnitt liegt bei 28 Prozent.
Im Rahmen der Kampagne hatten im vergangenen Dezember rund 6,6 Millionen Haushalte in Bayern eine Klappkarte mit zwei Organspende-Ausweisen und die Aufforderung erhalten, eine eigene Entscheidung zu treffen. Laut der Umfrage haben 250.000 Bürger aufgrund der Kampagne einen Organspende-Ausweis ausgefüllt.
Neben dem Bayerischen Gesundheitsministerium beteiligten sich die beiden großen christlichen Kirchen, die Verbände der gesetzlichen und privaten Krankenversicherer, die Deutsche Stiftung Organtransplantation - Region Bayern (DSO), die Bayerische Landesärzte- und Landesapothekerkammer sowie die Bayerische Krankenhausgesellschaft an der Aktion.
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