Fast jeder Achte hat bereits E-Zigaretten probiert

Köln – Die Zahl der regelmäßigen Konsumenten elektronischer Zigaretten in Deutschland ist seit 2014 stark angestiegen. Regelmäßige Nutzer sind fast ausschließlich Raucher und Ex-Raucher, die nach 2010 mit dem Rauchen aufgehört haben. Zu diesem Ergebnis kommen Martin Eichler und Koautoren in der aktuellen Ausgabe des Deutschen Ärzteblattes (Dtsch Arztebl Int 2016; 113: 847–54) auf Grundlage einer bevölkerungsrepräsentativen Querschnittsbefragung aus dem Jahr 2016. Ungeklärt bleibt, ob die E-Zigaretten der Tabakentwöhnung dienen oder ob sie einen Einstieg in den Tabakkonsum befördern.
An der Befragung nahmen 4.002 zufällig ausgewählte Personen ab 14 Jahren teil. Erfasst wurden der Konsum von E-Zigaretten mit und ohne Nikotin, die Gründe für die Nutzung, die geplante künftige Nutzung und die Einschätzung der Gefährlichkeit von E-Zigaretten im Vergleich zu Tabakwaren. Die erhobenen Daten lassen den Schluss zu, dass fast jeder achte Deutsche schon einmal E-Zigaretten probiert hat. Knapp die Hälfte der Tabakraucher, die auch E-Zigaretten nutzen, gibt als Grund für deren Nutzung an, den Tabak- und Nikotinkonsum beenden zu wollen. Für ein Viertel der Raucher dient die E-Zigarette als Ergänzung zum Tabakkonsum. Bei Jugendlichen ist das Ausprobieren von E-Zigaretten unter Nichtrauchern weiter verbreitet als in anderen Altersgruppen.
Nur ein Fünftel der Befragten glaubt, dass E-Zigaretten weniger gefährlich seien als Tabakzigaretten. Dies könnte nach Meinung der Autoren einer der Gründe dafür sein, dass im Vergleich zu anderen Ländern der E-Zigaretten-Konsum unter Rauchern in Deutschland noch relativ wenig verbreitet ist.
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