Fastfood als ADHS-Risiko

Perth – Kinder mit sogenannten westlichen Ernährungsgewohnheiten haben einer Kohortenstudie im Journal of Attention Disorders (2010; doi: 10.1177/1087054710365990) zufolge ein zweifach erhöhtes Risiko auf eine Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (AHDS).
Die Ende der 90er Jahre begonnene Raine Study begleitet eine Gruppe von 2.668 Kindern seit der Spätschwangerschaft ihrer Mütter. Im Alter von 14 Jahre erfragte die Ernährungswissenschaftlerin Wendy Oddy vom Telethon Institute for Child Health Research in Perth die Ernährungsgewohnheiten.
Das Ergebnis war die erwähnte signifikante Assoziation des AHDS mit einer westlichen Ernährungsweisen (Odds Ratio 2,21, 95-Prozent-Konfidenzintervall 1,18-4,13). Diese sind gekennzeichnet durch eine Vorliebe für Imbiss-Ware, Süßigkeiten, frittierten Nahrungsmitteln und tiefgekühlten Fertigprodukten.
Diese unausgewogene Kost könnte aufgrund ihres Mangels an Omega-3-Fettsäuren und Mikronährstoffen, die beide für die Entwicklung des Gehirns benötigt werden, die AHDS-Störung begünstigen, vermutet die Forscherin.
Aber auch die den Fertigprodukten häufig zugesetzten Farb- und Geschmacksstoffe sowie die unvermeidlichen Konservierungsmittel würden von Experten mit der Erkrankung in Verbindung gebracht.
Wie immer in derartigen Querschnittsstudien lassen sich Ursache und Wirkung nur schwer voneinander trennen. Es ist durchaus denkbar, dass die erhöhte Impulsivität, die Kennzeichen der Erkrankung ist, eine Präferenz für schnell verfügbare und sättigende Nahrungsmittel begründe, räumt Otty ein.
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