FDP kritisiert Spahn wegen mangelnder Hilfe für psychisch Erkrankte

Berlin – Die FDP hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) Tatenlosigkeit bei der Verbesserung der Behandlung psychisch Erkrankter vorgeworfen. „Offenbar unternimmt Spahn nichts, um die Verabschiedung einer neuen Psychotherapierichtlinie zu befördern“, sagte der FDP-Bundestagsabgeordnete Wieland Schinnenburg der Passauer Neuen Presse.
Die am 1. April 2017 in Kraft getretene Richtlinie habe kaum Verbesserungen gebracht. Noch immer weigerten sich manche Versicherungen, die Kosten für psychotherapeutische Behandlungen zu übernehmen.
Die Zahl der Beschwerden gegen die Krankenkassen wegen fehlender Übernahmen sei im vergangenen Jahr trotz Einführung der neuen Richtlinie angestiegen. 2017 hätten sich psychisch Erkrankte in 96 Fällen an das zuständige Bundesversicherungsamt gewandt, 2016 seien es noch 67 gewesen, schrieb die Zeitung unter Berufung auf die Antwort des Bundesgesundheitsministeriums auf eine Anfrage der FDP-Fraktion.
Seit Jahresbeginn 2018 gingen demnach 27 Beschwerden gegen bundesunmittelbare Kassen ein. Dies umfasste nicht die Beschwerden gegen mangelnde Kostenübernahmen bei den AOK-Kassen, deren Aufsicht Ländersache ist.
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