Politik

Feldtest zum digitalen Impfnachweis angelaufen

  • Freitag, 28. Mai 2021
Symbolfoto der Entwicklung eines deutschen Digitalen Impfpass von IBM und Ubirch. Beide Unternehmen haben die Ausschreibung der Bundesregierung gewonnen zur Entwicklung eines digitalisierten Impfpass für mobile Geräte wie Handy und Tablets./picture alliance, Jens Krick
Symbolfoto der Entwicklung eines deutschen Digitalen Impfpass von IBM und Ubirch. Beide Unternehmen haben die Ausschreibung der Bundesregierung gewonnen zur Entwicklung eines digitalisierten Impfpass für mobile Geräte wie Handy und Tablets./picture alliance, Jens Krick

Berlin – Bundesweit sind die ersten Feldtests für den digitalen Impf­nachweis des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) angelaufen. Meldungen dazu gab es unter anderem aus Berlin, Brandenburg und Norhrhein-Westfalen.

In Berlin beginnen die Feldtests morgen im Impfzentrum Tempelhof. Das Land Berlin beteiligt sich damit am bun­desweiten Feld­ver­such, bei dem der digitale Impfpass getestet werden soll, wie die Senatsver­waltung für Gesundheit heute erläuterte.

Dabei werden nach dem Zufallsprinzip ausgewählte Personen, die an diesem Tag ihre Erstimpfung er­halten haben, gebeten, am Test teilzunehmen. Ihnen werde ein digitaler Impfnachweis erzeugt und auch ein entsprechender Ausdruck zur Verfügung gestellt, hieß es.

Nach Vorgaben des BMG können im Rahmen des Feldtests maximal 30 Personen pro Tag, die ihre Erst­im­pfung erhalten, einbezogen werden. Bei erfolgreichem Verlauf soll ab Anfang Juni die „produktive Phase“ beginnen. Ab dann soll allen Geimpften, die wollen, ein digitaler Impfnachweis in den Berliner Impfzentren ausgestellt werden können. Der gelbe Impfausweis behält seine Gültigkeit.

Parallel laufen laut Senatsverwaltung die Planungen, wie den bereits geimpften Personen das Impfzer­tifi­kat zur Verfügung gestellt werden kann. Laut BMG solle die nachträgliche Ausstellung dort erfolgen, wo man geimpft worden sei.

Wenn in den Impfzentren entsprechende Kontaktdaten vorlägen, sollen die entsprechenden QR-Codes möglichst automatisch per Post zugesandt werden. Außerdem könnten Ärzte sowie Apotheker nachträg­lich Impfnachweise ausstellen, so das BMG. Am Feldversuch beteiligt sind demnach die Unternehmen IBM, Ubirch und Doctolib.

Bereits gestern fiel der Starschuss für den Feldtests im Impfzentrum in Potsdam. Die Kassenärztliche Vereinigung Brandenburg (KVBB) beteiligt sich dort in Zusammenarbeit mit der Digitalagentur Branden­burg an der Pilotierung des „Digitalen Impfnachweises“.

Im Rahmen des Feldtests erhalten auch in Potsdam ausgewählte geimpfte Personen einen digitalen Impfnachweis in Form eines ausgedruckten QR-Codes (Impfzertifikat). In den übrigen Impfzentren des Landes sowie den Arztpraxen wird derzeit noch kein digitales Impfzertifikat ausgestellt.

Wichtig: Die geimpften Personen, die an dem Feldtest teilnehmen, müssen den digitalen Impfnachweis sorgfältig aufbewahren. Denn zurzeit kann er durch offizielle Prüfstellen noch nicht überprüft werden. Später soll das Impfzerti­fikat zum Beispiel über die CovPass App oder die Corona-Warn-App digital oder alternativ als maschi­nen­lesbarer Ausdruck genutzt werden.

„Wenn alles funktioniert und der Bund den digitalen Impfnachweis für Deutschland frei gibt, erhalten alle Bürgerinnen und Bürger ihren individuellen digitalen Impfausweis als ausgedruckten QR-Code künftig direkt im Nachgang ihrer Impfung“, erklärte Holger Rostek, stellvertretender KVBB-Vorsitzender. Wer bereits in einem Impfzentrum des Landes vollständig geimpft wurde, bekommt den Impfnachweis per Post zugesandt.

Auch in Nordrhein-Westfalen starten die ersten Feldversuche zum neuen digitalen Impfpass. Beteiligt sind die Impfzentren in Köln, Düsseldorf und im Kreis Borken, wie das NRW-Gesundheitsministerium mitteilte. In Borken wurde nach Angaben eines Kreissprechers schon gestern das erste Impfzertifikat mit QR-Code für den künftigen digitalen Impfausweis erstellt. Kommende Woche sollen täglich 30 dieser Zertifikate erstellt werden.

In Düsseldorf liefen nach Angaben der Stadt noch die letzten Abstimmungsarbeiten zwischen der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) und dem Softwarehersteller. „Hier rechnet das Impfzentrum mit einem zeitnahen Abschluss“, hieß es. Für den Start des Kölner Feldversuchs konnte die KV Nordrhein noch keinen konkreten Zeitpunkt nennen. Man stehe dazu in Abstimmung mit dem Gesundheits­ministerium.

may/hil/sb/dpa

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