„Filiallösung“ soll Medizinerausbildung in Ostwestfalen-Lippe ermöglichen
Münster – Der Wissenschaftsausschuss im nordrhein-westfälischen Landtag hat sich dafür ausgesprochen, Medizinstudienplätze in Ostwestfalen einzurichten. Statt eine eigene medizinische Fakultät in Bielefeld zu etablieren, soll eine „Filiallösung“ in der Medizinerausbildung Studierenden die klinische Ausbildung in ostwestfälischen Kliniken und Lehrpraxen ermöglichen.
Die Ärztekammer Westfalen-Lippe (ÄKWL) begrüßt den Ansatz. „Diese Lösung hat den Vorteil, dass sie schnell umgesetzt werden kann“, betonte Kammerpräsident Theodor Windhorst. Er hofft, dass schon im nächsten Jahr die ersten Studierenden ihre Ausbildungsabschnitte in Ostwestfalen beginnen können. Auch seien die Kosten einer Filiallösung im Vergleich zur Einrichtung einer kompletten eigenständigen Fakultät an der Bielefelder Universität deutlich geringer und somit für den Landeshaushalt leichter zu schultern.
Angesichts des bestehenden Ärztemangels in der Region setzen die Befürworter der Medizinerausbildung in Ostwestfalen auch auf den „Klebe-Effekt“. Die Tendenz, dass Medizinstudierende nach Abschluss ihres Studiums dem Studienort und seiner Umgebung treu bleiben, soll so auch abseits der großen Ballungsräume den Ärztenachwuchs sichern helfen.
„Das Ziel, Ärzte in der Region für die Region auszubilden, ist ein Stück näher gerückt“, lobte der Kammerchef. Er forderte das Land auf, angemessene finanzielle Mittel sowie gute Lern- und Arbeitsbedingungen bereitzustellen, um das Angebot für Studierende attraktiv zu machen.
Das Thema „Medizinerausbildung in Ostwestfalen-Lippe“ kommt nun im Landtags-Plenum auf die Tagesordnung. Ein Termin dafür steht noch nicht fest.
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