Finanzspritze für Hilfe im Kongo

Genf – Für mehr als zwei Millionen akut vom Hungertod bedrohte Kinder im zentralafrikanischen Kongo gibt es einen Lichtblick. Bei der internationalen Geberkonferenz kamen mindestens 530 Millionen Dollar (gut 430 Millionen Euro) für die Nothilfe zusammen. Der Chef des UN-Nothilfebüros (Ocha), Mark Lowcock, nannte die Summe heute in Genf erfreulich, angesichts des Bedarfs sei die Summe aber zu niedrig.
Anfang April waren für das Bürgerkriegsland Jemen bei einer Geberkonferenz in Genf zwei Milliarden Dollar (1,6 Milliarden Euro) zusammengekommen. Der Chef des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR), Filippo Grandi, beklagte zum Auftakt der Konferenz, dass für keine Region der Welt so wenig Geld gespendet werde.
Die Regierung des Kongo boykottierte die Konferenz. Sie warf den Vereinten Nationen vor, die Probleme zu übertreiben. Sie fürchtet, dass das Investoren abschreckt. Man sei im Gespräch mit der Regierung, um Meinungsverschiedenheiten auszuräumen, sagte Lowcock.
Nach UN-Angaben spielt sich im Kongo eine der schlimmsten humanitären Krisen weltweit ab. In einem Klima zunehmender Gewalt durch die ethnischen Konflikte seien 13 Millionen Menschen auf Hilfe angewiesen, sagte Lowcock. Für dieses Jahr seien 1,7 Milliarden Dollar für humanitäre Zwecke nötig. Mit weniger als 50 Cent am Tag könnten Menschenleben gerettet werden. Weitere 500 Millionen Dollar braucht das UNHCR zur Unterstützung von Flüchtlingen.
Im Kongo kämpfen seit Jahrzehnten Milizen verschiedener Volksgruppen gegeneinander. In den vergangenen Jahren sind auch in den zuvor friedlichen Regionen Kasai und in der Ituri-Provinz Konflikte ausgebrochen.
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