Fluoreszenzgestützte Operationstechnik ermöglicht präzise Entfernung von Hirntumoren
Jena – Eine neue Operationsmethode bei Hirntumoren ergänzt das Behandlungsspektrum der Klinik für Neurochirurgie am Universitätsklinikum Jena (UKJ). Dabei werden Hirntumoren durch den Einsatz einer körpereigenen Substanz und speziellem UV-Licht während der Operation sichtbar gemacht. Das ermöglicht eine präzisere Entfernung des Tumors.
Eine große Herausforderung bei neuro-onkologischen Eingriffen besteht darin, dass hirneigene Tumoren in der Regel weit in das eigentliche Hirngewebe einwachsen und somit als Tumor nur schwer zu erkennen sind. „Gleichzeitig ist das Ziel solcher Operationen, eine nahezu vollständige Tumorentfernung zu erzielen, ohne dabei jedoch relevante Hirnregionen zu gefährden“, erklärt Klinikdirektor Rolf Kalff.
Die fluoreszenzgestützte Operationstechnik soll genau dies erleichtern. Dazu trinken Patienten vor einem Eingriff die körpereigene Substanz, eine Vorstufe des Blutfarbstoffes Hämoglobin. Diese reichert sich im Hirntumor an und wird dort zu einem fluoreszierenden Farbstoff umgewandelt.
Das Ergebnis: Während der Operation kann unter speziellem UV-Licht des Operationsmikroskops der zu entfernende Hirntumor deutlich sichtbar vom gesunden Hirngewebe unterschieden werden. Der Hirntumor leuchtet rosa, während das umgebende, tumorfreie Gewebe dunkelblau strahlt.
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