Forscher warnen vor Auswirkungen von Alzheimer auf Weltwirtschaft
Washington – Angesichts der zunehmenden Zahl von Alzheimer-Kranken warnen Forscher vor den Auswirkungen der Demenzkrankheit auf die Weltwirtschaft. Vor dem Auswärtigen Ausschuss des US-Repräsentantenhauses erklärten Experten am Donnerstag, die Zahl von derzeit weltweit 24 bis 37 Millionen Kranken werde sich bis zum Jahr 2050 auf 115 Millionen erhöhen. Die Präsidentin der Internationalen Vereinigung der Alzheimer-Krankheit (ADI), Daisy Acosta, sagte, die Kosten für die Versorgung von Alzheimer-Patienten würden deutlich ansteigen.
Im vergangenen Jahr betrugen die Kosten laut Acosta bereits 604 Milliarden Dollar (423 Milliarden Euro), ein Prozent des Welt-Bruttoinlandsprodukts. Würde es sich bei der Krankheit um ein Land handeln, stünde es damit weltweit an 18. Stelle gemessen am Bruttoinlandsprodukt.
Bill Thies von der Alzheimer's Association forderte mehr Mittel zur Bekämpfung der Krankheit. Für Krebsforschung würden jährlich sechs Milliarden Dollar ausgegeben, für Herz-Kreislauf-Krankheiten vier Milliarden Dollar und für Aids zwei Milliarden Dollar. Der finanzielle Aufwand bei der Alzheimer-Krankheit liege bei gerade einmal 450 Millionen Dollar.
George Vradenburg von der Organisation USAgainstAlzheimer verwies darauf, dass die westlichen Industriestaaten am meisten von den wachsenden Krankenzahlen und den damit verbundenen Kosten betroffen seien. Die Welt müsse erkennen, dass es nicht nur um eine Gesundheits-, sondern auch um eine wirtschaftliche Frage gehe.
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