Forscher wollen Patientendaten sicher verarbeiten

Saarbrücken/Bonn – Mediziner setzen auf Informatiker, um erhobene Patientendaten effizient und sicher auswerten zu können. Dazu notwendige „vertrauenswürdigen Verfahren“ wollen Wissenschaftler zweier Helmholtz-Zentren in Saarbrücken und in Bonn nun gemeinsam entwickeln. Dazu haben sie das „Helmholtz Medical Security and Privacy Research Center (HMSP)“ ins Leben gerufen, teilte das Helmholtz-Zentrum für Informationssicherheit (Cispa) in Saarbrücken heute mit.
Weltweit würden von Wissenschaftlern Patientendaten erhoben, um beispielsweise für Volkskrankheiten wie Demenz, Schlaganfall oder Krebserkrankungen neue Therapien zu entwickeln. Sie stammten aus verschiedenen Quellen – wie Blutproben oder Röntgenbildern. Forscher stünden vor der Herausforderung, wie sie diesen „biomedizinischen Datenschatz“ gut auswerten könnten, und zwar ohne die Privatsphäre von Patienten zu verletzten.
Das neue Forschungszentrum HMSP will Mechanismen entwickeln, „mit denen die Interessen von Patienten, Ärzten, Industrie und Forschung gleichermaßen geschützt und gewahrt werden können“, sagte der Chef des Helmholtz-Zentrum für IT-Sicherheit, Michael Backes. Gerade in Bezug auf medizinische Daten lägen in der Helmholtz-Gemeinschaft riesige Schätze. Man wolle dazu beitragen, diese Schätze zu heben.
In Bonn ist das Deutsche Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) eingebunden. Es erforscht Demenzkrankheiten, im Austausch mit der klinischen Forschung – und mit eigenen Studien: Dabei kämen große Datenmengen zusammen, die nur unter strengem Schutz der Privatsphäre ausgewertet werden könnten. „Hierfür benötigen wir neuartige, sichere Methoden“, sagte der Vorsitzende des DZNE, Pierluigi Nicotera.
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