Frankreich will massiv in Krankenhäuser investieren

Paris − Die französische Regierung hat als Konsequenz aus der Coronakrise „massive Investitionen“ in die öffentlichen Krankenhäuser zugesagt. Premierminister Edouard Philippe stellte gestern einen „weitreichenden Hilfsplan“ für die angeschlagenen Kliniken und eine deutlich bessere Bezahlung für das Gesundheitspersonal in Aussicht. Die Regierung wolle sich für den großen Einsatz von Ärzten und Pflegern erkenntlich zeigen, sagte er.
Philippe äußerte sich zum Auftakt von mehrwöchigen Video-Verhandlungen der Regierung mit rund 300 Vertretern von Krankenhäusern und Gewerkschaften. Mitte Juli sollen die Gespräche in konkrete Entscheidungen münden. Präsident Emmanuel Macron hatte zuvor „Fehler“ bei der Gesundheitsreform eingeräumt und eine Coronaprämie von bis zu 1.500 Euro pro Mitarbeiter versprochen.
In der Coronakrise war das französische System mit seinen rund 7.000 Intensivbetten schnell ans Limit gekommen. Besonders im Pariser Großraum und im Grenzgebiet zu Deutschland waren die Krankenhäuser überlastet.
Die öffentlichen Kliniken schieben eine Schuldenlast von rund 30 Milliarden Euro vor sich her. Im Herbst 2019 hatte die Regierung zugesagt, davon ein Drittel im Zeitraum von drei Jahren zu übernehmen. Dies reiche aber nicht aus, sagte Philippe nun. Das Gesundheitspersonal wirft der aktuellen und vorherigen Regierungen vor, das System kaputtgespart zu haben.
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