Frauen verständlich über Mammographie-Screening informieren
Köln – Einen Entwurf für das künftige Einladungsschreiben und Merkblatt zum Mammographie-Screening hat das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) vorgestellt. Frauen im Alter zwischen 50 und 69 Jahren erhalten alle zwei Jahre eine Einladung zu einer Mammographie sowie ein Merkblatt in Form einer Broschüre.
Das IQWiG hat zunächst die Informationsbedürfnisse und Einstellungen von Frauen zum Thema Mammographie aus qualitativen Studien und Umfragen ermittelt. Eine eigene Nutzenbewertung der Mammographie hat das Institut dabei aber nicht vorgenommen.
Die Ergebnisse flossen in Textentwürfe ein, die das Institut 1.000 Frauen im Alter zwischen 45 und 70 Jahren vorgelegt hat. In einer Online-Befragung wurden die Teilnehmerinnen unter anderem zu Verständlichkeit und Akzeptanz befragt. Die Mehrzahl der Frauen verstand, dass die Materialien auf eine informierte, freiwillige Entscheidung zielen, und empfand sie als verständlich und informativ.
Das IQWiG rechnet nach eigenen Angaben aber damit, dass die in den Materialien genannten Zahlen Widerspruch auslösen. Denn es gibt einen seit Jahren zum Teil erbittert geführten Expertenstreit darum, ob es nun 0,5, 1 oder 5 von 1.000 Frauen sind, die von dem Screening profitieren, und 5, 10 oder 12 von 1.000, die eine Überdiagnose erhalten. Die Unterschiede hängen laut dem IQWiG unter anderem davon ab, welche Altersgruppe man betrachtet und ob man für einen Zeitraum von zehn oder 20 Jahren schätzt. Der Gemeinsame Bundesausschuss wird jetzt die finale Fassung der Texte festlegen.
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