Fresenius verzeichnet leichten Umsatzrückgang

Bad Homburg – Ein starker Euro und ein Gerichtsstreit mit dem US-Pharmakonzern Akorn überschatten den Jahresstart beim Medizinkonzern Fresenius. Dennoch soll das laufende Jahr den 15. Rekord in Folge bringen. Dank eines Wachstums in allen Regionen und Sparten nach drei Monaten sieht sich das Dax-Unternehmen aus Bad Homburg auf Kurs. Auch die Dialysetochter Fresenius Medical Care (FMC) erhofft sich ein Rekordjahr.
Fresenius hatte vor kurzem die 4,4 Milliarden Euro schwere Übernahme von Akorn in den Vereinigten Staaten platzen lassen. Die Amerikaner, die auf die Einhaltung der Übernahmezusagen pochen, reichten daraufhin Klage ein. Fresenius antwortete Ende April mit einer Gegenklage. Fresenius wirft Akorn darin „eklatante Verstöße“ und „möglichen Betrug“ vor.
Ärger mit Akorn
So soll Akorn beispielsweise Zehntausende nicht korrekte Medikamententests durchgeführt haben. Ein ehemaliger Top-Manager der Amerikaner soll seit 2012 wissentlich geschönte Testergebnisse über das Antibiotikum Azithromyzin an die US-Arzneimittelbehörde FDA gesendet haben. Auch mindestens fünf andere Produkte seien betroffen. Akorn habe die Vorfälle vor Fresenius verheimlichen wollen.
Die Amerikaner argumentieren, Fresenius suche aus finanziellen Gründen einen Vorwand. Die Untersuchungen hätten keinen hinreichenden Grund für den Rückzug geliefert und keine Hinweise auf wissentlichen Betrug durch Akorn-Manager ergeben.
Im ersten Quartal hat Fresenius einen Umsatzrückgang um ein Prozent auf 8,12 Milliarden Euro hinnehmen müssen. Prozentual zweistellige Zuwächse in Europa und Afrika konnten die Rückgänge vor allem in Nordamerika nicht komplett ausgleichen. Wechselkursbereinigt wären die Erlöse aber um sieben Prozent gestiegen. Unter dem Strich stand für den Fresenius-Konzern von Januar bis Ende März ein Gewinn von 450 Millionen Euro. Dies war etwas weniger als im ersten Quartal 2017, das aber durch einen positiven Sondereffekt beeinflusst war. Währungsbereinigt stieg der Überschuss um sieben Prozent.
Seine Prognosen für das Gesamtjahr ließ der Konzern unangetastet. Demnach soll der Umsatz währungsbereinigt um fünf bis acht Prozent und der Gewinn um sechs bis neun Prozent steigen. Die Tochter FMC hatte bereits im April ihre Umsatzprognose gekappt. Ungünstige Wechselkurse und Vorgaben des US-Gesundheitssystems hielten den Dialysespezialisten im ersten Quartal unter Druck. Wie bereits bekannt, sanken Umsatz und Ergebnis prozentual zweistellig.
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