Frühe Aufklärung zum Schutz von Fruchtbarkeit angemahnt

Berlin – Schon junge Frauen sollten nach Einschätzung von Fachleuten über den Schutz ihrer Fruchtbarkeit aufgeklärt werden. Bei jeder zweiten Frau mit einem unerfüllten Kinderwunsch könnte eine Endometriose die Ursache sein, hieß es heute beim Kongress des Dachverbandes Reproduktionsbiologie und -medizin in Berlin.
Betroffene Frauen hätten mitunter zu einem Zeitpunkt Schwierigkeiten, schwanger zu werden, wenn die Krankheit noch gar nicht erkannt sei. Insbesondere bei einer diagnostizierten Endometriose sei eine frühzeitige Beratung wichtig, betonte Gynäkologin Sylvia Mechsner.
Die Erkrankung könne die Fruchtbarkeit ebenso beeinflussen wie therapeutische Maßnahmen zu ihrer Bekämpfung, hieß es weiter. Sinnvoll könne in solchen Fällen das Medical Freezing sein, also eine Entnahme gesunder Eizellen zwecks Kältekonservierung. Wenn dies vor der operativen Entfernung der Endometriose erfolge, stiegen die Erfolgschancen bei einer späteren Kinderwunschbehandlung.
Wichtig sei eine frühzeitige Entnahme von Eizellen, erklärte Mechsner, die Vorsitzende der AG Endometriose der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe ist. Denn: „Die Eizellen altern in den Eierstöcken.“ Das Thema Fruchtbarkeit müsse bei Endometriose stets mitgedacht und alterskonform besprochen werden.
In Deutschland erhalten 40.000 Frauen und Mädchen jährlich die Diagnose Endometriose. Bei jeder zweiten bis dritten ist die Fruchtbarkeit zu diesem Zeitpunkt bereits beeinträchtigt. Eine Therapie kann die Krankheit stoppen, bereits erfolgte Zerstörungen des Gewebes aber nicht heilen.
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