Frühe Hilfe für Familien wirkt

Heidelberg – Eine Familienhebamme hilft Eltern in schwierigen Lebenssituationen, eine tragfähige Beziehung zu ihrem Kind aufzubauen. Das berichten Wissenschaftler des Universitätsklinikums Heidelberg nach einer Studie mit 302 Mutter-Kind-Paaren, die alle als psychosozial belastet eingestuft wurden. Die Wissenschaftler publizierten ihre Ergebnisse im Infant Mental Health Journal (2013; 34, 11-24).
Im Rahmen des Präventionsprogramms „Keiner fällt durchs Netz“ hat eine Familienhebamme die Hälfte der Teilnehmerinnen unterstützt, die zweite Hälfte bildete die Kontrollgruppe. Nach einem Jahr zeigte sich, dass die Familienhebammen depressive Symptome bei jungen Müttern lindern und zu einer tragfähigen Beziehung zwischen Mutter und Kind beitragen können.
Größter Effekt bei der sozialen Entwicklung
Den deutlichsten Effekt konnten die Forscher bei der sozialen Entwicklung der Kinder feststellen – sie konnten ihre sozialen Fähigkeiten dem Alter entsprechend entfalten und interagierten stärker mit ihrer Umwelt. „Die Studienergebnisse bestätigen, dass die regelmäßigen Hausbesuche durch eine Familienhebamme die Entwicklungsperspektiven der Kinder verbessern“, sagte Studienleiter Manfred Cierpka, Ärztlicher Direktor des Instituts für Psychosomatische Kooperationsforschung und Familientherapie in Heidelberg.
In den nächsten Jahren wollen die Wissenschaftler des Universitätsklinikums Heidelberg das Konzept erweitern: „Unsere Ziele sind, das Programm auf das zweite und dritte Lebensjahr des Kindes auszuweiten und eine Zusammenarbeit mit Kitas zu starten. Außerdem möchten wir den Familienhebammen, die durch die schwierigen Situationen in den Familien stark belastet sind, psychologische Unterstützung anbieten“, so Cierpka.
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