Frühe Hilfen: Familien brauchen mehr Informationen

Köln – Ob Familien mit Säuglingen und Kleinkindern Frühen Hilfen und andere Unterstützungsleistungen in Anspruch nehmen, hängt stark mit ihrem Bildungsgrad zusammen. Zu diesem Ergebnis kommt der Datenreport Frühe Hilfen 2015, der vom Nationalen Zentrum Frühe Hilfen (NZFH) in Kooperation mit der Arbeitsstelle Kinder- und Jugendhilfestatistik an der Technischen Universität Dortmund erstellt wurde. Demnach nimmt mit zunehmender Bildung auch die Inanspruchnahme von Geburtsvorbereitungskursen, Hebammenhilfe, Familien- und Stadtteilzentren und Eltern-Kind-Gruppen zu.
Insgesamt stellen die Autoren fest, dass Familien generell sehr zufrieden mit den Angeboten rund um Schwangerschaft, Geburt und die ersten Lebensjahre des Kindes sind. Allerdings sehen sie nach wie vor Handlungsbedarf, um potenziell belastete Familien noch besser in die speziell für sie entwickelten Angebote im Bereich Frühe Hilfen zu vermitteln.
„Dies trifft insbesondere für die Unterstützung durch Familienhebammen zu, aber auch die Angebote der Erziehungs- und Familienberatungsstellen sollten in spezifischen Zielgruppen noch besser bekannt gemacht werden“, heißt es dazu in dem Bericht. Es sollte daran gearbeitet werden, dass niedriger gebildete Familien zum einen besser über die Existenz – und mögliche Finanzierung – solcher Unterstützungsmöglichkeiten informiert und zum anderen gezielter dorthin vermittelt werden.
Der Datenreport zeigt zudem, dass der Aufbau von Netzwerken Frühe Hilfen nahezu abgeschlossen ist. In fast 100 Prozent der befragten Kommunen existieren eines oder mehrere Netzwerke Frühe Hilfen.
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