Frühverrentung in vielen Berufsgruppen bei mehr als 60 Prozent
München – In Deutschland gehen immer mehr Menschen vorzeitig in Rente – und das, obwohl sie Einbußen bei ihren Altersbezügen verkraften müssen. Das ergibt sich aus einer Sonderauswertung der Deutschen Rentenversicherung, aus der die Süddeutsche Zeitung (SZ) in ihrer Donnerstagsausgabe zitiert. Demnach bezogen 2011 knapp 700.000 Menschen erstmalig ihre Altersrente. Knapp die Hälfte von ihnen, fast 337.000, bekamen nicht ihr volles Ruhegeld ausgezahlt, weil sie nicht bis zur Regelaltersgrenze von 65 Jahren gearbeitet hatten.
Der Anteil der Frührentner mit finanzieller Schlechterstellung sei von 41,2 Prozent im Jahr 2005 über 47,5 Prozent im Jahr 2010 auf 48,2 Prozent 2011 gestiegen, heißt es in dem SZ-Bericht weiter. Die Frührentner kommen aus allen Branchen. In 23 von 39 ausgewählten Berufsgruppen habe der Anteil der neuen Ruheständler mit gekürzten Ruhegeldern bei mehr als 60 Prozent gelegen. Besonders betroffen seien etwa Krankenpfleger, Erzieher und Arbeitnehmer im Dienstleistungssektor.
Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit (BA) sank die Beschäftigungsquote der 60- bis 64-Jährigen zuletzt auf 29,3 Prozent. Bei den 64-Jährigen hatten demnach im Juni 2012 noch 14,2 Prozent einen Job.
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