Fünf Helfer von Ärzte ohne Grenzen nach Geiselhaft in Syrien frei
Genf – Nach viermonatiger Geiselhaft in Syrien sind fünf Mitarbeiter der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) wieder frei. Wie die Organisation am Donnerstagabend in Genf mitteilte, waren drei von ihnen bereits Anfang April frei gekommen, die anderen beiden schließlich am Mittwoch. Sie sind demnach bereits auf dem Weg nach Hause. Einzelheiten über die Umstände der Geiselnahme und der Freilassung wurden in der Erklärung nicht genannt. Auch zur Identität der Entführten äußerte sich Ärzte ohne Grenzen nicht.
Die fünf Helfer waren Anfang Januar von Bewaffneten in der Region Dschabal Akkrad im Nordwesten Syriens verschleppt worden. Daraufhin hatte Ärzte ohne Grenzen das Krankenhaus und zwei weitere Kliniken in der Region geschlossen.
„Die Erleichterung, unsere Kollegen wohlbehalten wieder zu haben, ist gemischt mit Ärger über diesen zynischen Akt, der der ohnehin unter dem Krieg leidenden Bevölkerung dringend benötigte Unterstützung genommen hat“, erklärte die Präsidentin von Ärzte ohne Grenzen, Joanne Liu.
Die Hilfsorganisation hatte 2012 damit begonnen, provisorische Krankenhäuser und andere medizinische Versorgungszentren im Norden Syriens aufzubauen. Seitdem leisteten die Mediziner dort nach eigenen Angaben mehr als 7000 chirurgische Eingriffe, 53.000 Behandlungen in Notaufnahmen, mehr als 94.000 ambulante Behandlungen, und begleiteten die Geburt von mehr als 2.000 Babys.
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