G-BA plant Studie zur Therapie von Retinopathia Pigmentosa

Berlin – Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) bereitet eine Studie vor, um die transkorneale Elektrostimulation als mögliche Therapie für die seltene Retinopathia Pigmentosa (Retinitis pigmentosa) zu untersuchen. Mit der Umsetzung wurde die Universitätsklinik Tübingen beauftragt.
Zunächst würden nun ein Studienprotokoll erstellt und die notwendigen Genehmigungen, wie das Votum der Ethikkommission, eingeholt, schreibt der G-BA in einer Mitteilung. Die Behandlung im Rahmen der Studie würde dann von den Krankenkassen bezahlt.
Die Retinopathia Pigmentosa ist eine seltene Netzhauterkrankung, bei der es durch Mutationen auf mehr als 45 Genen zu einer Dystrophie der Photorezeptoren und des retinalen Pigmentepithels kommt. Die teilweise bereits im Kindesalter beginnende Erkrankung führt im Verlauf oft zu Erblindung der Patienten. Bislang fehle es jedoch an Evidenz für effektive Therapien, so der G-BA.
Daher soll nun in einer Studie der therapeutische Nutzen der transkornealen Elektrostimulation untersucht werden. Dabei wird die Netzhaut mittels schwacher elektrischer Impulse stimuliert. Das soll neuroprotektive Signalwege in der Netzhaut aktivieren und so das Fortschreiten der Netzhautschäden verlangsamen.
Die Erprobung der transkornealen Elektrostimulation wurde von einem Medizinproduktehersteller beantragt, heißt es aus dem G-BA. Daraufhin war die Durchführung europaweit ausgeschrieben worden. Die Universitätsklinik Tübingen werde nach Abschluss der Studie die Ergebnisse auswerten und dem G-BA zur Bewertung vorlegen.
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