Politik

G7-Gesundheits­minister sind sich bei Klimaauswirkungen einig

  • Dienstag, 7. November 2017
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Mailand – Die Gesundheitsminister der G7-Staaten, einschließlich der klimaskepti­schen USA, sind sich einig über die Auswirkungen klimatischer Bedingungen auf die menschliche Gesundheit. Faktoren, die mit dem Klima und der Umwelt zusammen­hängen, könnten bestehende Gesundheitsrisiken verschärfen und neue Gefahren erzeugen, heißt es in einem Papier, das die Ressortchefs der sieben großen westlichen Industrienationen zum Abschluss ihres Treffens gestern in Mailand präsentierten.

Es sei wichtig gewesen, dass die G7 trotz der Aufkündigung des Klimaabkommens von Paris durch die USA in einer Einheit zusammengearbeitet hätten, sagte die italienische Gesundheitsministerin und Gastgeberin, Beatrice Lorenzin. Sie sprach trotzdem von einem „Kompromiss“. Zu der „Gruppe der Sieben“ gehören neben Italien und den USA auch Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Japan und Kanada.

Wichtiges Bekenntnis

Die massiven Differenzen zwischen den G7-Staaten in der Klimapolitik traten schon während ihres Gipfels in Taormina im Mai zum Vorschein. US-Präsident Donald Trump stand damals isoliert da. Anfang Juni verkündete er den Ausstieg aus dem Pariser Klimaschutzabkommen und löste mit der Entscheidung weltweit Bedauern und Kritik aus.

Die Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch begrüßte die gemeinsame Abschlusserklärung. „Das ist ein wichtiger Sieg der Vernunft über die Realitäts­verwei­ge­rung von US-Präsident Trump“, hieß es in einer Mitteilung. Der Klimawandel gefähr­de die Gesundheit, weil intensive Hitzewellen, Dürren und Hochwasser zunähmen. Die Erwärmung begünstige aber auch die schnelle Ausbreitung von Krankheitserregern.

Die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerium (BMG), Annette Widmann-Mauz (CDU), nannte es „wichtig, dass die G7-Staaten die Anstren­gun­gen in der Bekämpfung von Gesundheitsgefahren durch den Klimawandel“ entschlos­sen fortsetzen. Sie verwies darauf, dass sich die G7 zudem darauf verständigt haben, den Kampf gegen Antibiotikaresistenzen und die Förderung der Gesundheit von Frauen und Heranwachsenden fortzuführen.

In ihrer Abschlusserklärung bekräftigten die G7-Gesundheitsminister den Stellenwert der Gleichstellung für das Gesundheitswesen. Damit bestätigen sie die Vereinbarungen der G7-Regierungschefs vom Gipfel in Taormina. Dort wurde zum ersten Mal ein G7-Fahrplan für die wirtschaftliche Stärkung von Frauen vereinbart („G7 Roadmap for a gender-responsive economic environment“).

dpa/may

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