Gastroenterologen: Bei Diskussion um Pflegekräftemangel medizinische Fachangestellte nicht vergessen

Ulm – Die medizinischen Fachangestellten (MFA) bei der Diskussion um den Pflegekräftemangel nicht auszuklammern, hat der Berufsverband der niedergelassenen Gastroenterologen (bng) in einem Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gefordert.
„In den Vorschlägen der CDU-Ministerpräsidenten, abgestimmt mit Herrn Bundesminister Hermann Gröhe, wird als einer der wichtigen Punkte zur Weichenstellung für eine erfolgreiche und zukunftsfeste Gesundheitspolitik aufgeführt, dass eine Verbesserung der Pflege in den Krankenhäusern durch bessere Arbeitsbedingungen und Bezahlung sowie die Refinanzierung von Tariflöhnen und -steigerungen erreicht werden soll“, heißt es in dem Brief, der dem Deutschen Ärzteblatt vorliegt.
Die Diskussion über den Mangel an Pflegepersonal in den Kliniken dürfe nicht den Blick dafür verstellen, dass die medizinischen Fachangestellten in Arztpraxen eine genauso verantwortungsvolle Arbeit leisteten wie die Pflegekräfte in Krankenhäusern, erklärte der Verbandsvorsitzende Albert Beyer. MFA seien hochqualifizierte Experten im Umgang mit oft schwer erkrankten Patienten.
Sie verfügten über qualifiziertes Know-how, um bei technisch anspruchsvollen Diagnose- und Therapieverfahren assistieren zu können und übernähmen Verantwortung in so wichtigen Bereichen wie der Hygiene in der Praxis. Bayer betonte, dass die Kostensteigerungen durch Tarifverträge niedergelassene Ärzte in gleicher Weise belasteten wie die Krankenhäuser.
Der Verband fordert daher, ähnliche Regeln wie für Pflegekräfte auch für MFA in einer künftigen Koalitionsvereinbarung aufzunehmen. „Kein Politiker bestreitet den hohen Stellenwert der ambulanten Versorgung. Deshalb sollten unseres Erachtens im ambulanten wie im stationären Sektor zumindest die gleichen Bedingungen bei der Refinanzierung der Personalkosten gelten“, sagte Beyer.
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