Ärzteschaft

Gastroenterologen fordern Betreuungspauschale für Chroniker

  • Montag, 10. Dezember 2012

Ulm – Eine zusätzliche Betreuungspauschale für besonders aufwendige Gesprächs- und Betreuungsleistungen beispielsweise von Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen oder chronischen Lebererkrankungen hat der Berufsverband der niedergelassenen Gastroenterologen (bng) gefordert. „Wir weisen seit Jahren darauf hin, dass die Realität in unserem Gesundheitswesen den Bedürfnissen chronisch kranker Menschen nicht in angemessener Weise Rechnung trägt“, sagte Franz-Josef Heil aus dem Verband.

Die Folge seien vermeidbare Krankschreibungen, Arbeitsausfälle und Frühver­ren­tungen. Eine intensivere Betreuung und Begleitung liege nicht nur im Interesse der auf Hilfe angewiesenen Patienten, sondern es sei auch im Interesse der Gesellschaft, dass die betroffenen Menschen im Alltag zurechtkämen und ihrem Beruf nachgehen könnten.

„Die Finanzierbarkeit unseres Gesundheitssystems kann nur durch zeitgemäße Inves­titionen in neue Leistungen nachhaltig zukunftssicher gestaltet werden“, betonte Heil. Die Betreuungspauschale sei nach Auffassung des bng eine sinnvolle Maßnahme, um die Sozialsysteme zu entlasten.

In Deutschland leiden ungefähr 320.000 Menschen an einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung. Diese brechen besonders häufig im Alter von 15 bis 35 Jahren aus, also in einer Zeit, in der viele Menschen ihr Berufsleben planen und Familien gründen. Die Erkrankung kann von Ängsten begleitet sein, die Beschwerden werden häufig im Arbeits- oder sozialen Umfeld tabuisiert und können zu Problemen am Arbeitsplatz führen. 

hil

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