Gastroenterologen fordern Forschungsverbund für Magen-Darm-Krankheiten
Greifswald – Einen nationalen Forschungsverbund zur Untersuchung von Magen-Darm-Krankheiten fordert die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS). Der Präsident der Fachgesellschaft, Markus Lerch, überreichte Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) ein entsprechendes Konzept bei einem Besuch des Ministers im Universitätsklinikum Greifswald.
Lerch betonte, gastroenterologische Leiden seien mit knapp zwei Millionen Betroffenen pro Jahr in deutschen Krankenhäusern Volkskrankheiten. Zwar sei die deutsche Hochschulmedizin international führend bei der Forschung zu den Erkrankungen von Leber, Darm und Pankreas, für die Verbesserung der Situation vieler Patienten bestehe aber noch erhebliches Potenzial und großer Forschungsbedarf.
Der Minister und Lerch wiesen außerdem auf die Bedeutung der Früherkennung im Kampf gegen Darmkrebs hin. Obwohl die gesetzlichen Krankenkassen die Untersuchung bezahlen, nehmen nur wenige Bürger dies Angebot in Anspruch. In Zukunft soll ein Einladungsverfahren die Teilnehmerraten erhöhen. „Die Möglichkeiten der modernen Medizin zur Prophylaxe nutzen nichts, wenn die Bürger sie nicht in Anspruch nehmen. Deshalb wollen wir mit dem neuen Programm gleichzeitig informieren und zur Teilnahme motivieren“, sagte Gröhe in Greifswald.
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