Gematik: NSA-Skandal ohne Konsequenzen für die Telematikinfrastruktur
Berlin – Die gematik – Gesellschaft für Telematikanwendungen der Gesundheitskarte hat auf ihrer Website eine ausführliche Stellungnahme zum Thema „Telematikinfrastruktur und NSA-Überwachungsskandal“ veröffentlicht. Darin geht sie auf Bedenken von Ärzten und Patienten ein, dass sensible Gesundheitsdaten in einem vernetzten Gesundheitswesen nicht ausreichend geschützt werden können.
Aus Sicht der gematik bestätigt der Skandal, dass die Telematikinfrastruktur (TI) als geschützte Kommunikations- und Sicherheitsinfrastruktur für das Gesundheitswesen dringend benötigt werde. Das Gesundheitswesen brauche die TI als wirksamen Schutz sensibler Patientendaten und als Schutzinstrument gegen den Datenzugriff von Unbefugten, heißt es in dem 6-seitigen Papier.
„Die Telematikinfrastruktur ist noch wichtiger geworden, um den Patientinnen und Patienten die Sicherheit zu geben, dass ihre Daten geschützt sind und sie ihr Recht auf informationelle Selbstbestimmung jederzeit wahrnehmen können.“
Die Betriebsgesellschaft verweist unter anderem darauf, dass in der TI nur starke kryptographische Verfahren verwendet werden, die durch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) vorgegeben sind. „Damit können die verwendeten kryptographischen Verfahren nicht gebrochen werden, da diese zu jeder Zeit an den aktuellen Stand der technischen Forschung angepasst sind.“
Zudem werde die korrekte kryptographische Implementierung aller Komponenten, die für die Verschlüsselung und Entschlüsselung zuständig sind, wie etwa die Gesundheitskarte, der Heilberufsausweis oder der Konnektor, auch durch das BSI im Rahmen der „Common Criteria“-Evaluation überprüft. Letzteres bezeichnet eine Evaluation auf der Grundlage gemeinsamer Kriterien für die Prüfung und Bewertung von Informationstechnik.
Laut gematik ergeben sich aus dem NSA-Skandal daher keine unmittelbaren Konsequenzen für das Projekt „elektronische Gesundheitskarte und Telematikinfrastruktur“. Das BSI habe in einer Stellungnahme vom 13. September 2013 die Sicherheit der in der TI gespeicherten Daten bestätigt.
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