Medizin

Genkombination erhöht Risiko für Lungenkrebs

  • Dienstag, 23. August 2011

Toronto – Raucher mit Veränderungen in zwei spezifischen Genen haben ein besonders hohes Risiko für Lungenkrebs, auch wenn sie nur wenige Zigaretten täglich rauchen. Diese Entdeckungen machten Wissenschaftler um Rachel Tyndale von dem Department of Psychiatry der Universität in Toronto. Sie publizierten ihre Ergebnisse im Journal of the National Cancer Institute (doi: 10.1093/jnci/djr237).

Die Wissenschaftler studierten zwei Gene, das Nikotinmetabolisierungsgen (CYP2A6) und das Nikotin-Gen-Cluster (CHRNA5-A3-B3). Diese beiden Gene zeigten auch in bisherigen Studien einen engen Zusammenhang mit Nikotinsucht und Lungenkrebs.

In ihrer Studie untersuchten die Forscher insbesondere die Kombination beider Gene, mögliche Interaktionen zwischen diesen Genen und die Auswirkungen auf das Rauchen und das Lungenkrebsrisiko.

So entdeckten die Wissenschaftler, dass das Nikotinmetabolisierungsgen große Einflüsse auf den täglichen Zigarettenkonsum hat, wohingegen das Nikotin-Gen-Cluster sich auf das Lungenkrebsrisiko auswirke.

Insgesamt untersuchten die Wissenschaftler 417 Personen mit Lungenkrebs und eine Vergleichsgruppe mit 443 gesunden Personen. Alle Studienteilnehmer waren ehemalige oder derzeitige Raucher. Jede Person wurde nach ihrem individuellen Risiko für Lungenkrebs klassifiziert. Die Klassifikation führten die Wissenschaftler anhand der jeweiligen Genveränderungen, der Nikotinsucht und des derzeitigen Zigarettenkonsums durch.

Ein Ergebnis ihrer Studie war, das leichte Raucher mit beiden Genveränderungen ein deutlich erhöhtes Lungenkrebsrisiko haben. Dies sei bedeutsam, weil Personen, die nur wenig rauchen, ihr persönliches Risiko für Lungenkrebs oft für niedrig halten. Die Studie zeige aber, dass eine Kombination von Genen einen entscheidenden Einfluss auf das Lungenkrebsrisiko haben kann, hieß es aus der Arbeitsgruppe.

hil

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