Politik

Gesundheits-IT: Interoperabilität der Systeme als Herausforderung

  • Mittwoch, 10. April 2013
Uploaded: 10.04.2013 09:07:48 by mis
Thomas Ilka /conhit

Berlin – Über die Fortschritte der E-Health-Initiative der Bundesregierung berichtete Thomas Ilka, Staatssekretär im Bundesministerium für Gesundheit (BMG), bei der conhIT 2013, dem jährlichen Treffen der Healthcare-IT-Branche, die gestern in Berlin eröffnet wurde. Eine besondere Herausforderung sei die Möglichkeit, medizinische Informationen ohne Medienbrüche praktikabel austauschen und nutzen zu können.

„Wir müssen hier weiter am Ball bleiben“, betonte Ilka. Es gebe sehr viele regionale Telematikkonzepte und Projekte, die man versuche, im  Rahmen der Initiative zu verbinden, um ein zielgerichtetes Arbeiten im Gesundheitswesen zu erleichtern. Ein großes Thema sei dabei die Herausforderung der Interoperabilität.

Hierzu hat das BMG eine Planungsstudie in Auftrag gegeben, an deren Erstellung unter anderem das Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssysteme (Fokus) beteiligt ist. Die Studie soll Verfahrens- und Strukturvorschläge enthalten, wie Interoperabili­täts­vorgaben für das Gesundheitssystem entwickelt werden können. Dabei sollen auch internationale Konzepte mit berücksichtigt werden.

„Nur wenn es uns gelingt, die Systeme interoperabel zu machen, können wir unser Ziel einer besseren Qualität der Versorgung erreichen“, unterstrich Ilka. „Wir erwarten im Juli die Ergebnisse der Planungsstudie.“ Um Verfahrenstransparenz bei der Erarbeitung der Studie herzustellen, hat das Fraunhofer Fokus-Institut ein Projekt-Wiki eingerichtet. Erste Arbeitserbnisse der einzelnen Arbeitspakete der Planungsstudie sind einsehbar.

Auf der conhIT präsentieren in diesem Jahr noch bis einschließlich Donnerstag rund 320 Aussteller aus 14 Ländern ihre IT-Lösungen für das Gesundheitswesen. Nach Angaben der Veranstalter ist die Zahl der Aussteller gegenüber der Vorjahresveranstaltung um 18 Prozent gewachsen. 21 Prozent der Aussteller kommen aus dem Ausland, das Partner­land ist in diesem Jahr Belgien.

In Berlin werde die gesamte Bandbreite der Healthcare-IT gezeigt, erläuterte Bernhard Calmer, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbands Gesundheits-IT (bvitg). Der Ver­band hatte die conhIT 2008 als Branchentreff initiiert. „Ob Fort- und Weiterbildung in Kongress und Akademie, Produktschau auf der Industriemesse oder intensiver Austausch im Rahmen der Networking-Veranstaltungen – auf der conhIT finden Besucher und Aussteller alle Angebote, die heute wichtig sind“, sagte Calmer.

Auch die Rekrutierung von geeignetem Nachwuchs ist ein Thema der Veranstaltung. Die IT-Abteilungen in den Krankenhäusern und die Softwarehersteller der Gesundheits­wirtschaft können den Bedarf an qualifizierten Fachkräften in der Medizinischen Informatik nicht mehr abdecken. Daher haben sich die im Gesundheitswesen aktiven IT-Verbände zur „Initiative für qualifizierten IT-Nachwuchs in der Gesundheitswirtschaft“, kurz INIT-G, zusammengeschlossen, berichtete Paul Schmücker, 1. Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (GMDS). Neben einer Jobbörse mit Stellenanzeigen der Aussteller und einem Karriere-Guide der Unternehmen gibt es spezielle Angeboten für Studierende, die sich über Ausbildungs- und Einstiegsmöglichkeiten in der Branche informieren möchten.

Die conhIT wird gemeinsam von den Branchenverbänden bvitg, GMDS, BVMI (Berufsverband Medizinischer Informatiker) sowie unter inhaltlicher Mitwirkung des Bundesverbandes der Krankenhaus-IT-Leiter und des Arbeitskreises der Leiter der Klinischen Rechenzentren der Universitätskliniken Deutschland gestaltet.

KBr

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