Gesundheitsfachberufler sind oft Einzelkämpfer
Idstein – Logopäden, Ergotherapeuten und Physiotherapeuten sind offenbar häufig Einzelkämpfer – die Zusammenarbeit zwischen den Professionen ist gering. Das berichtet die Hochschule Fresenius in Idstein im Rahmen eines Treffens mit Vertretern der Berufsverbände der drei Fachberufe.
Initiiert wurde das Treffen von Studierenden des Masterstudiengangs Therapiewissenschaften der Fachhochschule. Das Motto lautete „Teamplayer oder Einzelkämpfer? – Das Dilemma zwischen Kooperation und Konkurrenz“. Die Studenten präsentierten die Ergebnisse eines einjährigen Forschungsprojekts.
„Wir haben Hinweise erhalten, dass die Zusammenarbeit von Logopäden, Ergotherapeuten und Physiotherapeuten innerhalb der jeweiligen Berufsgruppen durch eine Reihe interner und externer Barrieren schwierig ist“, fasste Sabine Hammer, Projektkoordination qualitative Forschung und Studiengangsdekanin, zusammen. Zunächst erlaubten berufliche Rahmenbedingungen wenig Zeit für Zusammenarbeit, gleichzeitig grenzen sich aber auch die Therapeuten stark voneinander ab, so Hammer.
Dennoch wünschen sich Therapeuten laut der Studie mehr Offenheit, mehr voneinander zu lernen sowie eine bessere Zusammenarbeit und Vernetzung. Es besteht außerdem der Wunsch nach einer gemeinsamen Interessensvertretung gegenüber Politik und Kostenträgern. Initiativen zur Bildung einer Therapeutenkammer lehnen die Verbände mehrheitlich ab.
„Es wurde deutlich, dass bis auf weiteres nicht zu erwarten ist, dass sich die Verbände zusammenschließen oder gemeinsam für die Ziele der Heilmittelerbringer eintreten“, so Hammers Fazit.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: