Vermischtes

Gesundheitsrisiko Radon: Strahlenschützer werben für Messungen

  • Dienstag, 12. Dezember 2023
/Francesco Scatena, stock.adobe.com
/Francesco Scatena, stock.adobe.com

Salzgitter – Für mehr Wissen zur gesundheitsschädlichen Wirkung des radioaktiven Gases Radon haben Wissenschaftler eine bundesweite Karte erstellt – und werben für Messungen im eigenen Zuhause. Die Übersicht des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) zeige die durchschnittliche Radonkonzentration, der Menschen in ihren Wohnungen schätzungsweise ausgesetzt seien, teilte die Behörde aus dem niedersächsischen Salzgitter heute mit.

Effektiv gegen Radon vorgehen lasse sich aber nur, wenn man das genaue Vorkommen zuhause kenne, sagte BfS-Präsidentin Inge Paulini. Das Problem sei, dass man Radon weder sehen noch riechen oder schmecken könne, schreiben die Strahlenschützer in einer Mitteilung. In geringen Mengen sei das Gas in jedem Gebäude vorhanden. Und „Erhöhte Radonwerte stellen ein ernstzunehmendes Gesundheitsrisiko dar, denn dieser Innenraumschadstoff gehört – nach dem Rauchen – zu den häufigsten Ursachen von Lungenkrebs.“

Neuen Berechnungen des BfS zufolge liegt die bundesweit durchschnittliche Radonkonzentration bei rund 65 Becquerel pro Kubikmeter (Bq/m3). Aus der neuen Karte lasse sich ablesen, ob der Durchschnittswert in der eigenen Stadt oder Gemeinde über oder unter diesem Mittelwert liege. Regionale Schwankungen reichen demnach von unter 35 im westlichen Niedersachsen bis weit über 150 in vielen Mittelgebirgs- und Gebirgsregionen.

Prognosen zufolge seien etwa 10,5 Millionen Menschen einer Radonkonzentration in Wohnungen von über 100 Becquerel pro Kubikmeter ausgesetzt, heißt es weiter. Bei knapp zwei Millionen davon überstiegen die Radonkonzentrationen sogar den Wert von 300 Becquerel pro Kubikmeter. Vereinzelt seien Konzentrationen von mehr als 1.000 Becquerel pro Kubikmeter möglich – dies sei jedoch selten.

„Die teils sehr niedrigen Durchschnittswerte bedeuten nicht, dass in der eigenen Gemeinde keine erhöhten Radonwerte auftreten können“, sagte Paulini. Es gebe keine Schwelle, unterhalb der Radon mit Sicherheit ungefährlich ist, sagte sie und warb für eigene Messungen.

Geeignete Messgeräte könnten bei spezialisierten Laboren bestellt und selbst aufgestellt werden. Nach Ablauf der Messzeit würden die Geräte an das Labor zurückgeschickt, das dann über die Ergebnisse informiere. Die Kosten liegen nach Angaben der Behörde bei 30 bis 50 Euro.

dpa

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung