Gilenya: Verlockende Transatlantische Preisunterschiede
Die Behandlung mit Gilenya® (Wirkstoff: Fingolimod), dem ersten oralen Medikament zur Behandlung der multiplen Sklerose, soll im Deutschland 1.850 Euro im Monat kosten. Das will der Nachrichtendienst Bloomberg erfahren haben. Die jährlichen Behandlungskosten wären dann mit 22.200 Euro deutlich geringer als in den USA, wo das Medikament im letzten Jahr für 48.000 Dollar im Jahr eingeführt wurde.
Das sind derzeit etwa 34.000 Euro, also ein Drittel mehr als in Deutschland. Derartige Preisunterschiede könnten im Internet-Zeitalter unerwartete Nebenwirkungen haben: Für US-Patienten, die häufig Selbstzahler sind, könnte sich eine Reise nach Europa lohnen, sofern es ihnen gelingt, hier ein Rezept einzulösen.
Schlimmer noch: Die exorbitanten Preise für Medikamente, die keine akuten Symptome lindern, sondern die Prognose der Erkrankung verbessern, könnten ärmere Patienten in Europa verleiten, die Pillen für teures Geld, vielleicht sogar über das Internet zu verkaufen und dann zu hoffen, dass der nächste Schub sie verschonen möge. Die Tatsache, dass Gilenya in Tablettenform abgegeben wird, dürfte die illegale Weitergabe erleichtern.
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