Glaskörperblutungen unter Rivaroxaban
Los Angeles – Die Behandlung mit dem oralen Antikoagulans Rivaroxaban kann zu Einblutungen in den Glaskörper des Auges führen, die nach einer Fallserie in JAMA Ophthalmology (2015; doi: 10.1001/jamaopththalmol.2015.2069) aber nicht unbedingt ein Absetzen des Medikaments notwendig machen.
Der direkte Faktor Xa-Inhibitor Rivaroxaban gehört zu den neuen oralen Antikoagulanzien, die im Gegensatz zu Warfarin/Phenprocoumon in einer fixen Dosis eingenommen werden können und keine häufigen Laborkontrollen erforderlich machen. Die Mittel erfreuen sich deshalb einer steigenden Attraktivität und nicht selten entscheiden sich Arzt und Patienten zu einem Wechsel von Warfarin oder Phenprocoumon auf Rivaroxaban. Der Übergang ist technisch nicht einfach und eine Glaskörperblutung gehört zu den möglichen Risiken, wie Judy Hun von den Retina Associates of Orange Country nahe Los Angeles berichtet.
Das Ärzteteam, das sich auf die Behandlung von Erkrankungen der Netzhaut spezialisiert hat, wurde mit drei Patienten konfrontiert, die unter der Therapie mit Rivaroxaban eine Glaskörperblutung erlitten. Bei allen drei Patienten lautete die Indikation Vorhofflimmern. Zwei Patienten befanden sich in der Übergangsphase von einer Warfarin- auf eine Rivaroxaban-Behandlung. Der dritte hatte neben Rivaroxaban als zweites antikoagulatives Medikament Clopidogrel erhalten.
Alle drei Patienten entschieden sich für die Fortsetzung der Behandlung mit Rivaroxaban, beendeten aber die Behandlung mit Warfarin oder Clopidogrel. Bei allen drei Patienten kam es laut Hun zu einer spontanen Rückbildung der Glaskörperblutung und zu einer Erholung der Sehstärke.
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