Glatirameracetat: Warnung wegen möglicher anaphylaktischer Reaktionen

Bonn – Bei der Therapie einer Multiplen Sklerose mit dem Wirkstoff Glatirameracetat kann es noch Monate bis Jahre nach Beginn der Behandlung zu einer anaphylaktischen Reaktion kommen.
Das geht aus einem neuen Rote-Hand-Brief hervor, den verschiedene Arzneimittelhersteller in Abstimmung mit der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) und dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) erstellt haben.
Patienten, die mit Glatirameracetat behandelt werden, und betreuende Personen sollten die Anzeichen und Symptome von anaphylaktischen Reaktionen kennen und in einem solchen Fall unverzüglich ärztliche Notfallhilfe in Anspruch nehmen.
Zu den entsprechenden Symptomen zählen gemäß der Fachinformation Flush, Brustschmerzen, Dyspnoe, Herzklopfen oder Tachykardie.
Dem Rote-Hand-Brief zufolge sollten Ärzte die Patienten sowie betreuende Personen über die entsprechenden Anzeichen und Symptome informieren. Bei Auftreten einer anaphylaktischen Reaktion muss demzufolge die Behandlung mit Glatirameracetat abgebrochen werden.
Allerdings könnten sich einige der Anzeichen und Symptome einer anaphylaktischen Reaktion mit denen einer Post-Injektions-Reaktion überschneiden, was zu einer Verzögerung bei der Identifizierung einer anaphylaktischen Reaktion führen könne, heißt es in dem Brief.
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