Griechenland übernimmt deutsche ICD-Klassifikation
Köln – Griechenland reformiert sein Gesundheitssystem und setzt dabei auch auf Unterstützung aus Deutschland. So wird Griechenland künftig die vom Deutschen Institut für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI) herausgegebene deutsche Version der internationalen Klassifikation der Krankheiten nutzen.
Der Direktor des DIMDI Dietrich Kaiser und der griechische Gesundheitsminister Mavroudis Voridis haben dazu Mitte Dezember eine entsprechende Vereinbarung unterzeichnet. Griechenland möchte damit ein Vergütungssystem von Krankenhausleistungen aufbauen, dass dem deutschen Fallpauschalen-System entspricht.
„Mit unserer Klassifikation kann Griechenland seine Krankenhausfinanzierung auf ein Fallpauschalensystem umstellen, ohne aufwändig eine eigene Klassifikation entwickeln zu müssen“, kommentierte Kaiser den Vertragsabschluss. Das DIMDI werde Griechenland auch zukünftig mit seinem Know-how bei der Pflege von Klassifikationen unterstützen.
„Unser gemeinsames Ziel ist es, den griechischen Reformweg zum Wohle der Patienten in Griechenland zu unterstützen. Es freut mich, dass Griechenland die Expertise des DIMDI nutzt, um nachhaltige Lösungen zu entwickeln“, begrüßte auch Wolfgang Zöller (CSU) die Vereinbarung. Zöller war von 2009 bis 2013 Patientenbeauftragter der Bundesregierung und ist jetzt Beauftragter für die gesundheitspolitische Zusammenarbeit mit Griechenland.
Konkret wird Griechenland die „internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme, 10. Revision, German Modification“, kurz „ICD-10-GM“ nutzen. Sie ist eine Erweiterung der ICD-10 der Weltgesundheitsorganisation.
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