Grippewelle traf vor allem Senioren stark

Berlin – Die Grippewelle des vergangenen Winters ist nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) verhältnismäßig stark ausgefallen. Vor allem ältere Menschen seien von dem Virus betroffen gewesen, teilte das Institut mit und berief sich auf den neuen Influenza-Saisonbericht.
Insgesamt wurden in der Saison demnach gut 114.000 Grippefälle gemeldet, mehr seien es nur bei der Pandemie 2009 gewesen. Bundesweit starben laut Bericht nachweislich 723 Menschen an der echten Grippe, davon waren 94 Prozent älter als 59 Jahre. Diese Zahlen gelten nur als Spitze des Eisbergs, weil bei Weitem nicht alle mit dem Virus verbundenen Fälle als solche erkannt und im Labor bestätigt werden. „Leider sind gerade bei den Senioren die Impfquoten mit rund 35 Prozent besonders niedrig“, erklärte RKI-Präsident Lothar Wieler.
Die Ständige Impfkommission empfiehlt die Grippeimpfung insbesondere Menschen mit einem erhöhten Risiko für schwere Krankheitsverläufe. Dies sind vor allem Personen über 60 Jahre, chronisch Erkrankte und Schwangere. Auch medizinisches und pflegerisches Personal sollte sich aufgrund seiner beruflichen Exposition impfen lassen. Neben dem Eigenschutz steht dabei insbesondere auch der Schutz der behandelten Patienten oder betreuten Personen im Vordergrund.
Die Impfquoten sind jedoch auch beim Medizinpersonal nach wie vor zu niedrig, wie das RKI mitteilt. Eine in zwei Universitätskliniken durchgeführte Pilotstudie ergab, dass nur knapp 40 Prozent der Klinikmitarbeiter geimpft waren, 56 Prozent bei den Ärzten, 34 Prozent des Pflegepersonals und 27 Prozent bei therapeutischen Berufen.
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