Groβe Unzufriedenheit
Es ist beeindruckend, wie schlecht die Gesetzesänderungen, die durch „Obamacare” bewirkt wurden, in der hiesigen Ärzteschaft aufgenommen werden. Die Gesetze werden ganz klar als Überregulierung und Drangsalierung aufgefasst. Die Veränderungen werden als Bedrohung wahrgenommen. Seitens der US-Regierung kommen selbstredend allenthalben Beschwichtigungen. Wöchentlich veröffentlichen vor allem Ärzte aus den oftmals personell gut besetzten und politisch links stehenden Universitätskliniken "Lobpreisungen" auf diese Gesetzesänderungen. Doch in eher ländlichen Gegenden mit niedriger Personaldecke und hoher Arbeitsauslastung, dafür oftmals höherem Einkommen, herrscht Verunsicherng und Verärgerung. Viele dieser Ärzte überlegen immer öfter, ob es ein Leben nach dem Arztdasein gebe, und wie es auszusehen habe.
Ein Arzt will beispielsweise vor Ort Immobilienmakler werden, ein anderer in Frührente gehen. Ein Dritter hat schon auf ausschlieβlich wohlhabende Privatpatienten umgestellt, und ein Vierter will Jurist werden. Ein Fünfter hat die hohen Patientenzahlen des Landarztdaseins gegen die niedrigen eines Uniklinikums in Boston eingetauscht und ein Sechster hat seine Praxis verkauft und reist zunächst für die Organisation „Ärzte ohne Grenzen” durch die Welt. Die Liste lässt sich zwar nicht endlos, aber doch sehr lange fortsetzen. Es ist wirklich eine Umbruchszeit.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: