Gröhe fordert bessere Kommunikation im Gesundheitswesen
Berlin – Die Fähigkeit von Angehörigen der Gesundheitsberufe, jenseits des medizinischen Fachwissens zu kommunizieren, muss gestärkt werden. Das hat Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) gestern in Berlin gefordert.
„Kommunikation muss zu einem Regelbestandteil der Ausbildung werden“, sagte er anlässlich der Eröffnung des Jahreskongresses des Bundesverbands Managed Care (BMC). Das gelte nicht nur für die Beziehung zwischen Ärzten und Patienten, beispielsweise bei der Übermittlung schwerer Diagnosen wie Krebs, sondern auch für die Gesundheitsberufe untereinander. „Wir wollen, dass sich die Berufe mehr als Mannschaft verstehen“, erklärte der Minister. „Da müssen wir noch viel tun.“
Eine bessere Kommunikation sei aber auch Grundlage dafür, dass Gesundheitsinformationen die Bevölkerung erreichten. Deren Gesundheitskompetenz müsse sich erhöhen, forderte Gröhe. So habe eine Umfrage des AOK-Bundesverbandes ergeben, dass mehr als die Hälfte der Menschen in Deutschland erhebliche Schwierigkeiten habe, sich in der ständig anwachsenden Fülle an Gesundheitsinformationen zurechtzufinden und Entscheidungen für die eigene Gesundheit zu treffen. Diese Informationen müssten deshalb so gebündelt werden, dass die Menschen sie auch fänden.
Zuvor hatte der Vorstandsvorsitzende des BMC, Volker Amelung, Themen aufgezeigt, die nach Ansicht des Verbandes nach der Wahl einer neuen Bundesregierung auf die gesundheitspolitische Agenda gehören. Amelung forderte insbesondere, Fehlanreize abzubauen, statt das Gesundheitssystem durch immer neue Anreizmechanismen zu überfrachten.
Außerdem müsse es gemeinsame Ausbildungsmodule aller Gesundheitsberufe geben. Das sei die Voraussetzung für Teamarbeit in der Versorgung. Um einen echten Qualitätswettbewerb zwischen den Krankenkassen zu generieren, müsse man diese zur Transparenz über ihre Versorgungsergebnisse verpflichten.
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