Politik

Großdemonstration gegen Abtreibungen in Washington

  • Freitag, 23. Januar 2015
Uploaded: 23.01.2015 18:20:54 by mis
dpa

Washington – Tausende Menschen sind in der US-Hauptstadt Washington gegen Abtreibung auf die Straße gegangen. Die Teilnehmer des jedes Jahr stattfindenden „Marschs für das Leben“ zogen am Donnerstag vor den Obersten Gerichtshof, der vor 42 Jahren in einer Grundsatzentscheidung den Schwangerschaftsabbruch in den USA legalisiert hatte. „Das Recht auf Leben ist das wichtigste Menschenrecht“, sagte die Demonstrantin Mary Hefferson, die aus Chicago angereist war. „Wenn Leute kein Recht auf Leben haben, wie können wir dann garantieren, dass die anderen Rechte eingehalten werden?“

Die Organisatorin Jeanne Monahan beklagte, dass jede fünfte Schwangerschaft in der Welt in einer Abtreibung ende. „Das ist schlimm. Wir wollen die Schönheit eines jeden Lebens zeigen“, sagte sie in ihrer Rede. Unterstützung bekamen die Demonstranten wie schon im vergangenen Jahr von Papst Franziskus.

„Jedes Leben ist ein Geschenk“, schrieb das Oberhaupt der katholischen Kirche auf dem Online-Dienst Twitter. Das Urteil „Roe v. Wade“ des Supreme Court aus dem Jahr 1973 steht im Zentrum des Kampfs für eine Verschärfung des Abtreibungsrechts in den USA.

Konservative Gruppen, Kirchen und Vertreter der republikanischen Partei fordern, die Entscheidung rückgängig zu machen. Das Repräsentantenhaus stimmte am Donnerstag mit der Mehrheit der Republikaner für ein umstrittenes Gesetz, das ein Verbot der Finanzierung von Schwangerschaftsabbrüchen mit Geld aus dem Bundeshaushalt festschreiben würde.

Ein ähnliches Gesetz hatte bereits vergangenes Jahr das Repräsentantenhaus passiert, war aber am Widerstand von Präsident Barack Obamas Demokraten im Senat geschei­tert. Seit Jahresbeginn haben die Republikaner im Senat die Mehrheit. Das Weiße Haus machte aber deutlich, dass Obama das Gesetz mit einem Veto stoppen würde. Der Präsident bekannte sich zu „Roe v. Wade“. Jede Frau habe das Recht, über ihren Körper und ihre Gesundheit selbst zu entscheiden, erklärte er.

afp

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