Große Mehrheit für bundesweites Verbot der Partydroge Lachgas

Hannover – Eine Mehrheit der Bundesbürger befürwortet ein bundesweites Verbot der Partydroge Lachgas. In der kürzlich veröffentlichten Umfrage durch das Institut Forsa für die Kaufmännische Krankenkasse (KKH) sprachen sich 76 Prozent der 18- bis 70-Jährigen für ein solches Verbot für Kinder und Jugendliche aus, zehn Prozent waren dagegen. Befragt wurden im Februar 1.012 Menschen.
Lachgas wird wegen seiner betäubenden und schmerzlindernden Wirkung unter anderem in der Medizin eingesetzt, jedoch auch immer häufiger als Partydroge genutzt.
Es ist in Deutschland legal erhältlich, für den Verkauf von Lachgaskartuschen gibt es keine Altersbeschränkung. In der Regel wird das Lachgas mithilfe von kleinen Kartuschen in Luftballons gefüllt und dann eingeatmet und entfaltet dann eine kurze, berauschende Wirkung.
Die Risiken würden dabei aber oft unterschätzt, mahnen Experten immer wieder. Negative Folgen sind Schwindelanfälle, Übelkeit und Lähmungserscheinungen. Die KKH warnte außerdem vor Blutdruckabfall und Ohnmacht.
In der Umfrage gaben 83 Prozent an, sie hielten den Konsum für Minderjährige für gesundheitsschädlich. Dabei stuften 59 Prozent das Gas als sehr schädlich und weitere 24 Prozent als eher schädlich ein.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte im vergangenen Jahr eine Gesetzesänderung vorgelegt, um den Verkauf von Lachgas an Minderjährige zu stoppen. Der Entwurf liegt allerdings derzeit auf Eis.
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