Große Unterschiede in der Heilmittelversorgung bei GKV und PKV
Köln – Die Heilmittelversorgung von privat und gesetzlich Versicherten unterscheidet sich enorm. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Vergleichsstudie des Wissenschaftlichen Instituts (WIP) der Privaten Krankenversicherung (PKV). Demnach investiert die PKV jährlich knapp eine Milliarde Euro mehr in die Heilmittelversorgung als die gesetzliche Krankenversicherung (GKV). Zu den Heilmitteln zählen unter anderem Maßnahmen der Physiotherapie, Logopädie, Ergotherapie und Podologie.
Laut Studie ist die Differenz vor allem darauf zurückzuführen, dass die GKV die Heilmittelversorgung stärker reglementiert und dabei auch auf das Verordnungsverhalten der Ärzte einwirkt. „Leistungsausschlüsse und -einschränkungen, Richtgrößen sowie die Möglichkeit eines Regresses führen in der GKV zur Rationierung der Heilmittelversorgung und drücken damit die Ausgaben“, begründet Studienautorin Verena Finkenstädt die Unterschiede.
Der Studie zufolge gaben Privatversicherte 2013 insgesamt 1.554 Milliarden Euro für Heilmittel aus. Wären die PKV-Versicherten gesetzlich krankenversichert gewesen, hätte die GKV nur Ausgaben in Höhe von rund 618 Millionen Euro bewilligt. „Die Differenz zwischen den tatsächlichen und den hypothetischen Heilmittelausgaben der PKV-Versicherten in der GKV kann als Mehrumsatz der PKV im Heilmittelbereich bezeichnet werden“, so Finkenstädt. Dieser belief sich 2013 damit auf 936 Millionen Euro.
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