Großteil der Bevölkerung sieht Gesundheitssystem in Gefahr

Berlin – Nur 24 Prozent der Deutschen glauben, dass die Gesundheitsversorgung in Zukunft für jeden bezahlbar bleibt. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen TNS-Infratest-Umfrage im Auftrag der Deutschen Bank und der Initiative „Deutschland – Land der Ideen“. Gründe für den Pessimismus sind demnach vor allem die alternde Gesellschaft, die Zunahme chronischer und psychischer Erkrankungen sowie regionale Über- oder Unterversorgung und steigende Behandlungskosten.
Ein weiteres Ergebnis der Studie: Je jünger die Befragten, desto optimistischer fällt die Einschätzung aus. So vermutet immerhin jeder dritte 14- bis 29-Jährige (32 Prozent), dass die Gesundheitsversorgung bezahlbar bleibt. Weniger zuversichtlich äußert sich knapp jeder fünfte 50- bis 59-Jährige (18 Prozent).
Wer im Grünen lebt, ist ebenfalls eher skeptisch: Hier vertraut laut Umfrage ebenfalls nur jeder Fünfte darauf, dass die Gesundheitsversorgung von morgen für jeden erschwinglich ist. In den Städten, wo die Arztdichte in der Regel höher ist, sind es dagegen 28 Prozent.
Umfrage zur Telemedizin
Erst vor wenigen Tagen hatten Deutsche Bank und die Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ eine Befragung zur Telemedizin initiiert. Demnach nutzen bisher nur zwei Prozent der Befragten ab 14 Jahre die Möglichkeit, eine zweite Meinung beim Online-Arzt einzuholen, 25 Prozent können es sich jedoch vorstellen. Und erst ein Prozent hat bisher persönliche Gesundheitsdaten wie den Blutdruck automatisch messen lassen und digital an den Arzt übermittelt – 46 Prozent wären jedoch dazu bereit.
Laut Umfrage sind die Menschen in Deutschland auch bei anderen digitalen Gesundheitsangeboten eher zurückhaltend. 15 Prozent der Befragten bestellen Medikamente überwiegend online – 25 Prozent würden das in Zukunft tun. Arzttermine vereinbaren bisher nur 7 Prozent im Netz, aber 47 Prozent können es sich vorstellen.
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